Die Kitzrettung Rheingau-Taunus hat in der Saison 2020 so vielen Rehkitzen das Leben gerettet wie noch nie zuvor. Bei mehr als 100 Einsätzen brachten die ehrenamtlichen Helfer 120 Jungtiere in Sicherheit und ersparten ihnen damit einen qualvollen Tod in den Messern landwirtschaftlicher Maschinen. Die Kitzretter suchten dabei im Rheingau-Taunus-Kreis und angrenzenden Kommunen rund 500 Hektar Wiesenflächen ab; vor allem durch den Einsatz der drei mit Wärmebildkameras bestückten vereinseigenen Drohnen konnten viele Rehkitze, die im hohen Gras nicht zu sehen sind, entdeckt werden.
Die beeindruckende Bilanz, die Vorsitzender Axel Lechtenbörger jetzt vorlegte, sei der Mithilfe zahlreicher Helfer zu verdanken. Bei den Einsätzen wurden zudem bewährte Vergrämungsmethoden angewandt, die die Wildtiere veranlassen, sich aus der Wiese zurückzuziehen. Auch immer mehr Landwirte melden sich vor Beginn der Wiesenmahd mit der Bitte um Unterstützung bei dem Verein, wie Lechtenbörger berichtet.
Angesichts der Corona-Pandemie verzichtet der Verein in diesem Jahr darauf, ein Fest für die Helfer auszurichten. Man bedauere die Entscheidung, wolle jedoch angesichts der Infektionssituation lieber kein Risiko eingehen. Stattdessen soll das eingesparte Geld einer privaten Auffangstation für Wildtiere, die vier der vom Verein geretteten und verwaisten Kitze aufgenommen haben, zugutekommen.
Um die steigende Zahl von Einsätzen während der kommenden Saison zu bewältigen, will der Verein eine weitere Drohne anschaffen. Diese entsteht im Eigenbau durch ein technisch versiertes Mitglied. Um die notwendigen Komponenten, insbesondere die hochwertige Wärmebildkamera sowie Verschleißteile, etwa Akkus, kaufen zu können, ist der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen.