Kitzrettung schaut auf ein erfolgreiches Jahr zurück

kitzrettung_rheingau_taunus_2017_hochEin erfolgreiches Jahr liegt hinter der Kitzrettung Rheingau-Taunus. Der 2014 gegründete Verein hat in der zurück liegenden Saison erneut mehr Einsätze absolviert als in den Vorjahren. 66 Rehkitze konnten die ehrenamtlichen Helfer zwischen Ende Mai und Anfang Juli retten; dafür wurden im Rheingau-Taunus-Kreis rund 300 Hektar Wiesenfläche abgesucht.

„Unser Angebot hat sich bei den Landwirten herum gesprochen“, erklärt Vorsitzende Hannelore Wiedemann; während des Sommers stand das Telefon der Kitzrettung nicht still. Die allermeisten Einsätze finden sehr kurzfristig statt; um sich zu organisieren, hat der Verein ein gut funktionierendes Informationsnetzwerk aufgebaut. Die technische Ausstattung hat sich bewährt: Neben den zwei vereinseigenen Koptern, die jeweils mit einer leistungsfähigen Wärmebildkamera ausgestattet sind, wurden tragbare Wildretter eingesetzt, die die gut versteckten Wildtiere ebenfalls mithilfe von Infrarottechnik im hohen Gras der Wiesen aufspüren.

Vor große Herausforderungen stellt den Verein die neue Drohnenverordnung, die strengere Vorschriften für den Betrieb der Kopter macht. „Dank des engagierten Einsatzes unserer Modellbauer können wir sicherstellen, dass wir die neuen Vorgaben erfüllen“, betont Wiedemann.

Der Verein, der inzwischen mehr als 50 Mitglieder und rund 150 Helfer zählt, will seine Arbeit auch im kommenden Jahr ausbauen. „Wir prüfen derzeit die Anschaffung weiterer Kopter“, so Wiedemann. Finanziert werden sollen sie mit dem Gewinn, den die Kitzrettung vor kurzem bei der Umweltlotterie „Genau“ gemacht hat. „Das war ein schöner Erfolg“, freut sich Vorstandsmitglied Axel Lechtenbörger, der die Kitzrettung bei der Lotterie angemeldet hatte.

Neben seiner praktischen Arbeit für den Schutz heimischer Wildtiere will der Verein im kommenden Jahr auch auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach auf das gravierende Tierschutzproblem aufmerksam machen und Menschen aus anderen Regionen dafür begeistern, sich in ihrer Heimat für die Kitzrettung zu engagieren. „Das Problem gibt es schließlich nicht nur im Rheingau-Taunus-Kreis“, macht die Vorsitzende deutlich. Jahr für Jahr sterben bei der Wiesenmahd schätzungsweise rund 100 000 Rehkitze in den Messern der Mähwerke. An drei Tagen – 26. Mai, 26. August und 16. September, wird die Kitzrettung auf der Gartenschau präsent sein und über die grazilen scheuen Bewohner von Wäldern und Wiesen informieren.

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